U-Boot-Ehrenmal Möltenort, Pfingsten 1932 – Zwischen Ausflugsfreude und Gedenken
Ich freue mich, hier eine mir bis heute unbekannte Blickrichtung auf das U-Boot-Ehrenmal in Möltenort zeigen zu können. Die Fotos stammen aus einem alten privaten Album, beschriftet mit „Pfingsten 1932“. Entstanden also zwei Jahre nach der Einweihung.
Zu sehen sind Besuchergruppen, die offenbar einen Ausflug nach Möltenort machten. Männer und Frauen, locker, gut gelaunt, typische Kleidung der frühen 1930er-Jahre. Man merkt, es war ein sonniger Tag – eher Ausflug als Andacht.
Das Gelände wirkt noch offen, kaum bepflanzt, einfache Wege, fast karg.
Im Vordergrund steht der Pfeiler auf der ein Eisernes Kreuz und die Beschriftung „Weltkrieg 1914–1918“ zu erkennen sind. Darunter befindet sich ein U-Bootkriegsabzeichen der Kaiserlichen Marine. Ein weiterer Text ist nur teilweise lesbar – darin die Worte „Starben den Heldentod…“ sowie Angaben zur Zahl der gefallenen U-Bootfahrer und Boote.
Im Ersten Weltkrieg verloren 4.744 deutsche U-Bootfahrer ihr Leben. Insgesamt gingen 178 Boote der Kaiserlichen Marine verloren. Die U-Bootwaffe gehörte damit zu den Truppenteilen mit den höchsten Verlusten des Krieges.
Diese Aufnahmen aus dieser Perspektive waren mir bisher nicht bekannt. Sie zeigen die Vorderseite des Ehrenmals so, wie sie kurz nach der Fertigstellung aussah – ein Zustand, der sich später deutlich verändert hat.
Spannend ist der Gegensatz: die fröhliche Stimmung der Besucher und der ernste Hintergrund des Ortes. Offenbar war das Ehrenmal schon damals beides – Gedenkstätte und Ausflugsziel.
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