Militaria Kiel Thomas Huss und Söhne
Militärische Auszeichnungen wurden aus vielen Gründen verliehen – für Tapferkeit, besondere Verdienste oder als Tätigkeitsnachweise.
Viele Soldaten der deutschen Wehrmacht strebten danach, das Eiserne Kreuz zu erhalten, um es in der Heimat seiner Familie und Bekannten mit Stolz zu präsentieren.
In jeder Armee der Welt wurden und werden solche Symbole genutzt – manchmal als Ansporn und auch manchmal als Druckmittel, um Soldaten zu außergewöhnlichen, manchmal fragwürdigen Handlungen zu bewegen.

Ein Orden, eine Medaille oder ein Abzeichen ist zunächst nur ein Stück Metall.
Doch seine wahre Bedeutung erhält es erst durch den geschichtlichen Kontext:
Wann und warum wurde es gestiftet?
Wer konnte es erhalten?
Welche Taten waren damit verbunden?
Erst diese Fragen machen ein Sammlerstück lebendig.

Orden und Ehrenzeichen sind sichtbare Auszeichnungen, die unter bestimmten Voraussetzungen an Dienst- oder Privatkleidung getragen werden und die ausgezeichnete Person öffentlich kenntlich machen.
Ehrenzeichen umfassen alle tragbaren Auszeichnungen, die nicht ausdrücklich als Orden bezeichnet werden.

Der Unterschied zwischen beiden besteht heute vor allem in der Bezeichnung und geht auf die Ehrvorstellungen des späten 18. und 19. Jahrhunderts zurück.
In der modernen Phaleristik * werden höhere Verdienstauszeichnungen als Orden und niedrigere als Ehrenzeichen klassifiziert.
Noch im 18. Jahrhundert waren Orden dem Adel und Offizieren vorbehalten, während Ehrenzeichen meist an bürgerliche Personen oder einfache Soldaten verliehen wurden.

Orden und Ehrenzeichen wurden unter verschiedensten Voraussetzungen verliehen. Dabei unterscheiden wir zwischen Tapferkeits- und Verdienstauszeichnungen – je nachdem, ob sie in Kriegszeiten, Friedenszeiten oder für einzelne militärische Einsätze vergeben wurden.

Ein Beispiel für diese Unterscheidung ist das preußische Goldene Militär-Verdienst-Kreuz, das ausschließlich Unteroffizieren und Mannschaften als höchste Tapferkeitsauszeichnung verliehen wurde, während Offiziere stattdessen den Pour le Mérite oder den Hohenzollern-Orden erhielten.
Träger eines bestimmten Ordens wurden als Ritter bezeichnet, während die eines Ehrenzeichens lediglich als Inhaber galten.

Die erste wirkliche demokratische rangübergreifende Tapferkeitsauszeichnung:
Das Eiserne Kreuz von 1813

Mit der Stiftung des Eisernen Kreuzes im Jahr 1813 durch König Friedrich Wilhelm III. von Preußen entstand die erste Tapferkeitsauszeichnung, die unabhängig vom Rang – vom einfachen Soldaten bis hin zu den höchsten Generälen – verliehen werden konnte. Die ersten Verleihungen erfolgten während der Befreiungskriege (1813–1815) gegen Napoleon.

Warum wurde das Eiserne Kreuz gestiftet?

1. Belohnung für Tapferkeit:
Es sollte Soldaten und Offiziere für besondere Verdienste und Tapferkeit im Kampf gegen die napoleonischen Truppen auszeichnen.
2. Demokratischer Charakter:
Im Gegensatz zu früheren militärischen Orden, die meist nur dem Adel vorbehalten waren, konnte das Eiserne Kreuz unabhängig vom Rang oder Stand verliehen werden – es war also auch für Bürger und einfache Soldaten zugänglich.
3. Nationaler Zusammenhalt:
Preußen wollte mit der Auszeichnung ein Gefühl der nationalen Einheit und des Widerstands gegen die französische Besatzung stärken.
4. Einfaches, aber markantes Design:
Das Kreuz aus geschwärztem Eisen mit silbernem Rand symbolisierte Schlichtheit, Entschlossenheit und nationale Stärke.
Das Eiserne Kreuz wurde später in mehreren Kriegen erneut gestiftet, darunter im

  • Deutsch-Französischen Krieg (1870/71),
  • Ersten Weltkrieg (1914–1918) und
  • Zweiten Weltkrieg (1939–1945).

Das Eiserne Kreuz von 1813 wurde ursprünglich in zwei Klassen verliehen:

  • der II. Klasse
  • der I. Klasse.
  • und das Großkreuz des Eisernen Kreuzes

Dies war eine besondere Auszeichnung, die ausschließlich in außergewöhnlichen Fällen an herausragende Feldherren vergeben wurde

* Anmerkung

Phaleristik – Die Wissenschaft der Auszeichnungen

Die Phaleristik ist die wissenschaftliche Disziplin, die sich mit Orden, Ehrenzeichen und anderen Auszeichnungen befasst. Sie untersucht deren Geschichte, Bedeutung, Gestaltung und Verleihungspraxis. Der Begriff leitet sich vom lateinischen phalerae ab, was ursprünglich metallene Schmuckstücke oder militärische Auszeichnungen im antiken Rom bezeichnete. Heute ist die Phaleristik ein Teilbereich der Geschichtswissenschaft und der Heraldik.

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