1. Preußische Fliegerabzeichen

1.1. Militär-Flugzeugführer-Abzeichen (1913)

  • Gestiftet: 27. Januar 1913 von Kaiser Wilhelm II.
  • Verliehen an: Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften nach bestandener Flugausbildung.
  • Aussehen: Ovales Abzeichen mit einer fliegenden Rumpler-Taube über einer hügeligen Landschaft, umrahmt von Eichen- und Lorbeerkranz, gekrönt von der Kaiserkrone.

1.2. Abzeichen für Beobachtungsoffiziere aus Flugzeugen (1914)

  • Gestiftet: 27. Januar 1914
  • Verliehen an: Offiziere, die als Beobachter in Flugzeugen tätig waren.
  • Aussehen: Ähnlich dem Flugzeugführer-Abzeichen, jedoch mit Unterscheidungsmerkmalen für Beobachter.

1.3. Abzeichen für Flugzeug-Fliegerschützen (1918)

  • Gestiftet: 27. Januar 1918
  • Verliehen an: Fliegerschützen mit Kenntnissen in Luftkampf, Motorentechnik und Bombenabwurf.
  • Aussehen: Ein Falke mit ausgebreiteten Flügeln auf einer Schießscheibe, umrahmt von Eichen- und Lorbeerkranz, mit Kaiserkrone.

1.4. Flieger-Erinnerungsabzeichen (1918)

  • Gestiftet: 27. Januar 1918 von Kaiser Wilhelm II.
  • Verliehen an: Ehemalige aktive Flieger, die aufgrund von Verwundung oder Krankheit nicht mehr fliegen konnten.
  • Aussehen: Ovaler Kranz aus Eichen- und Lorbeerlaub, mit einer fliegenden Rumpler-Taube über einer hügeligen Landschaft, gekrönt von der Kaiserkrone.

Diese Abzeichen dienten nicht nur als Anerkennung für die erbrachten Leistungen, sondern auch als sichtbares Zeichen der Qualifikation

2. Bayerische Fliegerabzeichen

2.1. Flugzeugführerabzeichen (1913)

  • Gestiftet: 4. Februar 1913 durch Prinz Ludwig
  • Verliehen an: Militärangehörige mit erfolgreicher Flugausbildung.
  • Aussehen: Landschaft mit Bergen und Gebäuden, darüber eine fliegende Maschine, umgeben von Eichen- und Lorbeerkranz, gekrönt von der bayerischen Königskrone.

2.2. Flugzeugbeobachterabzeichen (1914)

  • Gestiftet: 3. März 1914 durch König Ludwig III.
  • Verliehen an: Offiziere mit mindestens 1000 km Überlandflugerfahrung.
  • Aussehen: Kranz aus Lorbeer- und Eichenlaub, gekrönt von der bayerischen Königskrone, mit zentralem quadratischem, emaillierten Schild.

2.3 Fliegererinnerungsabzeichen (1914)

  • Gestiftet: 27. Januar 1914
  • Verliehen an: Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften, die nicht mehr für den Fliegerdienst vorgesehen waren.
  • Aussehen: Ein Adler, der über eine hügelige Landschaft fliegt, umrahmt von einem Eichen- und Lorbeerkranz, gekrönt von der bayerischen Königskrone.

Diese Abzeichen dienten nicht nur als Anerkennung für die erbrachten Leistungen, sondern auch als sichtbares Zeichen der Qualifikation

3. Fliegerabzeichen der Kaiserlichen Marine

3.1. Abzeichen für Marine-Flugzeugführer auf Seeflugzeugen (1913)

  • Gestiftet: 31. Mai 1913 von Kaiser Wilhelm II.
  • Verliehen an: Marine-Flugzeugführer auf Seeflugzeugen.
  • Aussehen: Ein nach links fliegendem Adler über Wellen und der Insel Helgoland, umrahmt von Eichen- und Lorbeerkranz mit Kaiserkrone.

3.2. Abzeichen für Marine-Flugzeugführer auf Landflugzeugen (1915)

  • Gestiftet: 23. Februar 1915
  • Verliehen an: Marine-Flugzeugführer auf Landflugzeugen.
  • Aussehen: Ähnlich dem Seeflugzeugführer-Abzeichen, jedoch mit Festung, Fluss und Bergen anstelle der Wellen und Helgoland.

3.3. Abzeichen für Beobachter auf Marineflugzeugen (1915)

  • Gestiftet: 28. Mai 1915
  • Verliehen an: Beobachter auf Marineflugzeugen.
  • Aussehen: Sitzender Seeadler auf einem Felsen, flankiert von Wasser mit aufgehender Sonne, umrahmt von Eichen- und Lorbeerkranz mit Kaiserkrone.

3.4. Erinnerungsabzeichen für Marine-Flugzeugführer und -Beobachter (1916)

  • Gestiftet: 26. Oktober 1916
  • Verliehen an: Ehemalige Marine-Flugzeugführer und -Beobachter.
  • Aussehen: Ein nach rechts fliegendem Adler über Wasser und der Insel Helgoland, umrahmt von Eichen- und Lorbeerkranz mit Kaiserkrone.

4. Ehrenpokal, Ehrenpreis für den Sieger im Luftkampf

4.1. Ehrenpokal für den Sieger im Luftkampf (Heer)

  • Gestiftet: 27. Februar 1915
  • Verliehen an: Erfolgreiche Jagdflieger der deutschen Luftstreitkräfte (Heer).
  • Material:
    Silber (dann auch innen vergoldet) oder versilberten unedlen Material
  • Design:
    • Pokal mit zwei geprägten, kämpfenden Adlern, Pokal steht auf drei Kugel-Füßen und einem separaten Holzsockel
    • Inschrift: „Dem Sieger im Luftkampf“
    • Überreicht in einem großen aufklappbaren Etui
  • Vergabe:
    • An Offiziere und Unteroffiziere, nicht an Mannschaften.
    • Mindestvoraussetzung: Drei bestätigte Luftsiege.
    • Nicht tragbare Ehrenauszeichnung, oft als Vorstufe zum „Blauen Max“ (Pour le Mérite) gesehen.4.2. Ehrenpreis für den Sieger im Luftkampf der Kaiserlichen Marine

    4.3. Ehrenpokal für erfolgreiche Angriffe aus der Luft / Luftschiffer

    • Gestiftet: 1917
    • Verliehen an: Marineflieger, die besondere Erfolge im Luft- oder See-Kampf erzielt hatten.
    • Material: Bronze auf Holz mit Silberschild überreicht in einer großen aufklappbaren Schatulle bzw. Etui.
    • Design:
      • Holzsockel mit zwei kämpfenden Adlern aus Bronze
      • Plakette mit Inschrift:
        „Für Vernichtung eines Schiffes / Dampfers / Flugzeug“ oder
        „Dem Sieger im Luftkampf / Datum/ Name
    • Vergabe:
      • Nur an Marineflieger mit nachgewiesenen Versenkungen oder Luftsiegen.
      • Ehrenauszeichnung, nicht als tragbares Abzeichen konzipiert.
      • Vergleichbar mit dem Ehrenpokal des Heeres, aber speziell für die Kaiserliche Marine.

      Der Ehrenpreis für den Sieger im Luftkampf der Kaiserlichen Marine diente als Anerkennung für Marineflieger, die feindliche Schiffe versenkten oder feindliche Flugzeuge abgeschossen haben. Marineflieger gewannen im Ersten Weltkrieg zunehmend an Bedeutung, insbesondere beim Schutz der Nord- und Ostsee.

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