Bombenangriff auf die Germaniawerft Kiel am 14. Mai 1943

Am 14. Mai 1943 wurde Kiel Ziel eines schweren Luftangriffs der US‑Luftwaffe. Gegen Mittag griffen etwa 126 B‑17- und 17 B‑24-Bomber die Stadt an. Das Hauptziel war die Friedrich Krupp Germaniawerft, eine der wichtigsten U‑Bootwerften des Deutschen Reiches. In nur wenigen Minuten trafen zahlreiche Bomben die Werftanlagen. Besonders betroffen war Schwimmdock 5, in dem sich mehrere U‑Boote befanden. U 235 sank nach einem Volltreffer am Achterschiff, während U 236 und U 237 schwer beschädigt, später aber gehoben und als Schulboote weiterverwendet wurden. Wir zeigen hier eine Seite aus der umfangreichen, geheimen Schadensdokumentation der Germaniawerft. Die beiden Aufnahmen von Dock 5 zeigen den Zustand unmittelbar nach dem Angriff: Eingestürzte Dockkonstruktionen, verbogene Stahlträger, Trümmer im Wasser und beschädigte U‑Boote. Diese internen Fotos waren damals ausschließlich für die Werftleitung bestimmt und dienten der Analyse der Schäden. Der Angriff verursachte nicht nur große Schäden an der Werft, sondern auch in angrenzenden Stadtteilen wie Gaarden, dem Schlossgarten und entlang der Holtenauer Straße. Historische Aufnahmen und Berichte belegen die massiven Zerstörungen an Gebäuden und Infrastruktur. Dieser Luftangriff war Teil der alliierten Strategie, die U‑Bootproduktion in Kiel nachhaltig zu stören. Im Jahr 1943 erlebte die Stadt mehrere großangelegte Bombardierungen. Insgesamt wurde Kiel während des Krieges rund 90 Mal angegriffen. Etwa 3.000 Menschen kamen ums Leben, über 5.000 wurden verletzt, und große Teile der Stadt wurden zerstört oder schwer beschädigt. Der Angriff vom 14. Mai 1943 gilt bis heute als ein markantes Beispiel für die strategische Bedeutung Kiels im Zweiten Weltkrieg und die verheerenden Folgen der Luftangriffe auf die Stadt.